Zwischen Anspruch und Wirklichkeit liegen manchmal Welten - das mussten auch die Fußballer des Bornaer SV 91 in ihrer ersten Saison nach dem souveränen Wiederaufstieg aus der Kreisoberliga Muldental/Leipziger Land erkennen. Das inoffizielle Saisonziel - einen Platz im oberen Drittel der Tabelle zu belegen - wurde trotz eines fulminanten Starts (siebe Spiele in Folge ungeschlagen) deutlich verfehlt.
Zu den Höhepunkten der vergangenen Spielzeit zählten zweifelsfrei die Spiele gegen die BSG Chemie Leipzig und die Kreisderbys gegen die Kurstädter. In besonders positiver Erinnerung blieb vielen Anhängern jedoch auch die 2. Hauptrunde des Wernesgrüner Pokal-Sachsen beim Dresdner SC 1898.
Zuschauerstatistik - Wyhrastädter hinter Chemie
Insgesamt 2.894 Zuschauer verfolgten die 13 Liga-Heimspiele der Schwarz-Gelben. Dies entspricht einem Zuschauerschnitt von rund 223 Zuschauern pro Partie. Das bedeutet für die Wyhrastädter in der abgelaufenen Saison den zweiten Platz in der Rangliste der Zuschauerzahlen der Bezirksliga Nord.
Den größten Zuspruch fand - wenig überraschend - die Partie des 26. Spieltages gegen den Bezirksliga-Meister BSG Chemie Leipzig mit 1.350 Zuschauern, gefolgt vom Lokalderby gegen den FC Bad Lausick 1990, welches am 1. Spieltag immerhin 264 Zuschauer anlockte.
Am schlechtesten besucht war die Begegnung des 21. Spieltages gegen den FSV Krostitz, der lediglich 70 Zuschauer beiwohnten. Mögliche Ursache: Zeitgleich feierte das österreichische Brausekombinat in der Messestadt den Aufstieg in die 2. Bundesliga.
Ein Sack Reis fällt um - Bezirksliga wird zur Landesklasse
Die Altherrenriege des Sächsischen Fußballverbandes hat für den Amateurfußball im Freistaat mal wieder eine "sinnvolle" Neuerung beschlossen. Ab Beginn der neuen Spielzeit 2014/15 firmieren die Bezirksligen unter der neuen Bezeichnung Landesklasse. Damit verschwindet das Wort "Bezirk" endgültig aus dem Dunstkreis der sächsischen Fußballer
Die Zusammensetzung dieser Landesklasse Nord war lange Zeit eine wahre Wundertüte.
Aufsteiger sind der SV Süptitz (Meister Kreisoberliga Nordsachsen), der HFC Colditz (Meister Kreisoberliga Muldental/Leipziger Land) und der SSV Markranstädt II (Meister Stadtliga Leipzig).
Erwähnenswert - der SV Süptitz gab keinen einzigen Punkt ab und gewann alle 26 Liga-Spiele.
Aufgrund des eröffneten Insolvenzverfahrens gegen den Sachsenligisten SG Sachsen Leipzig kann der eigentlich in die Landesklasse Nord abgestiegene Döbelner SC 02/90 eine weitere Spielzeit im sächsischen Fußball-Oberhaus verbringen und stößt nicht zu den Wyhrastädtern. Die momentan noch existierende SG Sachsen wurde dagegen in die Stadtliga Leipzig eingestuft, nachdem ihr das Spielrecht für die Landesklasse versagt wurde.
Der SV Tresenwald Machern - bester Zweitplatzierter der drei Kreisoberligen - der zwischenzeitlich als Nachrücker in die nunmehr 16 Mannschaften umfassende Landesklasse gehandelt wurde, bleibt stattdessen in der Kreisoberliga Muldental/Leipziger Land.
Nachwuchs im Aufwind
Für den Nachwuchs des Bornaer SV 91 gab es sportlich auch wieder Positives zu vermelden. Ab der kommenden Saison 2014/15 spielen die jeweils ersten Vertretungen aller Großfeld-Mannschaften der Schwarz-Gelben - von den D1-Junioren bis zur 1. Herrenmannschaft - in der Landesklasse. Die Damen aus der Wyhrastadt gehen ebenfalls in der Landesklasse Nord auf Punktejagd.
Vielleicht gelingt es damit in der kommenden Saison einer Mannschaft der Schwarz-Gelben in die Sachsenliga zurückzukehren - die Grundlagen scheinen geschaffen..
