Fanblog zum Bornaer SV 91: 16.03.2013 Bornaer SV 91

Vor 204 Zuschauern bezwang der Bornaer SV 91 auf dem Kunstrasenplatz im heimischen Rudolf-Harbig Stadion den HFC Colditz mit 3:2 (0:1). In einer emotionsgeladenen Partie schenkten sich beide Mannschaften absolut nichts und hielten die Begegnung so bis zuletzt offen.

Spitzenspiel vor guter Kulisse

Schwungvoll und mit deutlich mehr Spielanteilen starteten die Schwarz-Gelben in das zum "Meisterschaftsendspiel" hochstilisierte Aufeinandertreffen mit dem direkten Verfolger aus Colditz. Doch wie bereits im Hinspiel jubelten zuerst die Muldentaler. Steve Oehme eröffnete an diesem wunderschönen Wintertag den Torreigen, als er den Ball unbedrängt aus Nahdistanz in das Tor der Bornaer hämmerte (11.).

Die größte Chance zum schnellen Ausgleich hatte Mario Viering, dessen Schuss der Colditzer Torhüter Marvin Bauch in höchster Not über die Latte lenken konnte. Während in der Folgezeit die zwingenden Torchancen auf beiden Seiten zur Mangelware wurden, wurde die Spielweise immer rauer. Besonders die Gäste konnten sich glücklich schätzen, dass sie nicht bereits im ersten Durchgang in Unterzahl gerieten. Kurz vor der Pause kamen die Wyhrastädter zwar noch einmal zu zwei gefährlichen Situationen vor dem Tor der Muldentaler, doch diese retteten die Führung bis in die Pause.

Borna - Wembley des Ostens

Auch im zweiten Durchgang drückte der Tabellenprimus weiter auf den so wichtigen Ausgleich. In dieser entscheidenden Phase der Partie fiel dann auch das sagenumwobene "Phantomtor von Borna", welches sogar das berühmte Wembley-Tor in den Schatten stellen dürfte. Ob das runde Leder, angestupst von Sebastian Pscherer, vor oder hinter der Torlinie war, weiß wahrscheinlich nur der liebe Fußballgott, Schiedsrichter-Assistent Albert Fabian jedoch zeigte einen Treffer an, womit jegliche Diskussionen über das Tor uninteressant wurden (55.).

Führungswechsel im Minutentakt

Nach dem Ausgleich spielten die Wyhrastädter wie entfesselt und kamen kurz darauf zur verdienten Führung. Der perfekt in Szene gesetzte Mario Viering konnte im Strafraum der Gäste nur per Foul gestoppt werden, Kapitän Jens Wagner verwandelte den fälligen Strafstoß souverän zur 2:1 Führung der Hausherren (61.).
Wie es sich für ein wahres Spitzenspiel gehört, hielt die Freude über die Führung jedoch nur kurz. Nur sieben Minuten später bediente Robert Leonhardt mustergültig Billy Schindler, dessen Flachschuss dem für den verletzten Ronny Lachky eingewechselten Felix Ackermann im Bornaer Tor keine Chance zur Abwehr ließ (68.).
Doch auch der nächste Bornaer im Sechzehner des HFC Colditz konnte nur regelwidrig vom runden Streitobjekt getrennt werden, diesmal erwischte es Marko Nickel. Abermals zeigte Schiedsrichter Schneider auf den Punkt, von dem aus Jens Wagner zur erneuten Führung für den BSV einnetzte (78.).

Schlechter Verlierer spielt Handball

Wenige Augenblicke später folgte die unschönste Aktion des Tages.
Schiedsrichter-Assistent Rainer Heppner entschied in der hektischen Schlussphase auf Einwurf für die Schwarz-Gelben, woraufhin sich allerdings der Colditzer Michael Wächter den Ball schnappte und zum Einwurf ansetzte. Als ein Zuschauer den Ball zu den eigentlich einwurfberechtigten Wyhrastädtern werfen wollte, brannten bei Wächter alle Sicherungen durch und er schlug dem Anhänger des BSV den Ball aus knapp einem Meter Entfernung direkt ins Gesicht.

Daraufhin kam es zu einer Rudelbildung am Ort des Geschehens, in deren Folge Schiedsrichter Schneider die Partie kurzzeitig unterbrach. Trotz dieser groben Unsportlichkeit durfte der übermütige Sportfreund Wächter die Partie übrigens ohne Konsequenzen fortsetzten - unbegreiflich!

Nachdem sich die Gemüter wieder beruhigt hatten, schickte Schiedsrichter Schneider die Zuschauer auf die rings um das Spielfeld aufgetürmten Schneereste, ehe er das Spiel schließlich fortsetzte.
Zwar versuchten die Gäste nach dem Wiederanpfiff noch einmal alles, doch war dem Bornaer SV 91 der glückliche, aber dennoch nicht unverdiente Heimerfolg nicht mehr zu nehmen.

Die bewegten und unbewegten Bilder zum Spiel wie immer in feinstem HD-Format, heute in Kooperation mit der bezaubernden Starfotografin Melanie Menge: